Gemeinsam Kinder gestärkt - Rückblick auf ein Jahr Mediation in der Stüveschule

„Beeindruckend durchgehalten“ betont Marin Igelmann als Erstes, als er von Seniorpartner in School um ein Resümee der Kooperation zwischen dem Team der Schulmediator*innen und seiner  Schule im auslaufenden Schuljahr gebeten wird.  Der Schulleiter der Osnabrücker Stüveschule denkt dabei an die vielen Einschränkungen, die es Corona-bedingt in der Schule gab, aber auch an die allgegenwärtige Infektionsgefahr.

„Für die Grundschüler vor allem der ersten beiden Jahrgänge gab es in und außerhalb der Schule durch die Abstandsregelungen in der Pandemie weniger soziale Erfahrungen und damit auch weniger soziales Lernen. Einerseits herrschte beim Unterricht in den geteilten Klassen oft eine sehr gute Lernatmosphäre; andererseits gab es in diesem relativen Schonraum  oder im Distanzunterricht weniger Herausforderungen für das soziale Miteinander unter Kindern. Alle freuen sich jetzt über die wiedererlangten vielfältigen Kontaktmöglichkeiten, aber damit steigen auch wieder die Herausforderungen an die soziale Kompetenz“.

Den als Mediator*innen ausgebildeten Mitgliedern von Seniorpartner in School, die an zwei Vormittagen in der Woche ehrenamtlich im sogenannten ‚Raum der guten Lösungen‘ in der Stüveschule ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der Kinder haben, komme dabei, so Martin Igelmann, eine besondere Rolle zu. „So wie die Sozialarbeiterin der Schule sind sie Anwalt der Kinder und aufgefordert, deren Perspektive besonders ernst zu nehmen.“ Mit dieser Haltung sei ein anderer Zugang zum einzelnen Kind verbunden, als er den Lehrkräften im komplexen Unterrichtsalltag oftmals möglich sei.

Aber erst eine enge Kooperation zwischen den Lehrkräften, der Sozialarbeit und den Schulmediator*innen hat im auslaufenden Schuljahr dazu geführt, dass die Kinder mit ihren Anliegen, Sorgen und Konflikten ‚an die richtige Tür klopfen‘.   Manche kommen von sich aus in den ‚Raum der guten Lösungen‘, weil sie wissen, dass man dort viel Zeit hat und Vertraulichkeit zusichert. Andere, die zum Beispiel häufig impulsiv und aggressiv reagieren, benötigen aber  den Zuspruch ihrer Lehrerin, um sich auf Gespräche darüber im ‚Raum der guten Lösungen‘ einzulassen.  Und Kinder, deren Konflikt miteinander schon lange währt und immer mal wieder aktuell wird, sehen manchmal in  ‚Friedensgesprächen‘ keine Perspektive mehr. Auch in solchen Fällen hat sich die Ermutigung bewährt, einen neuen Anfang zu wagen und sich von den Schulmediator*innen zu Gesprächen einladen zu lassen.

So steht denn am Ende des Rückblickes für Schulleiter Martin Igelmann fest, dass viele Schülerinnen und Schüler seiner Schule durch ‚Seniorpartner in School‘ bei der Suche nach Lösungen für innere und  äußere Konflikte eine wertvolle Unterstützung erhalten haben. Die dafür wichtige Kooperation in der Schulgemeinschaft soll im neuen Schuljahr noch verstärkt werden,  z.B. durch Informationsbesuche in den Klassen und die Beteiligung an Schulprojekten.

 

Zurück