FAQ
Hier sehen Sie häufig gestellte Fragen und ihre Antworten. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, dann schreiben Sie uns gerne direkt an. (Hier geht es zum Kontaktformular)
Mediation ist ein Gesprächsprozess, der von einem/r Mediator*in geleitet wird. Die Inhalte bestimmen die Konfliktparteien. Die Teilnahme ist freiwillig, die Gespräche vertraulich. Die Haltung der Mediator*innen ist empathisch, allparteilich, fragend und zuhörend (keine „guten“ Ratschläge, keine Schuldzuweisungen).
SiS bildet lebenserfahrene „Seniors“ zu ehrenamtlichen Mediator*innen aus und vermittelt sie an Partner-Schulen, vorwiegend Grundschulen. Dort unterstützen und begleiten sie die Schulkinder dabei, durch Mediationsgespräche zu Lösungen für ihre Alltagskonflikte zu finden.
Die Kinder lernen so:
- die Themen ihrer Konflikte zu benennen,
- ihre eigene Sicht dieser Themen darzustellen,
- ihre Gefühle und Bedürfnisse dazu auszudrücken,
- die Sichtweise anderer anzuhören und zu respektieren,
- die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu verstehen,
- gemeinsam eigene Lösungen zu entwickeln.
Zusätzlich zu den Mediationen bieten die Seniorpartner an der Schule Einzelgespräche mit Kindern an. Der Ablauf gestaltet sich analog zum Mediationsverfahren. Der Ansatz ist immer positiv: nicht ein „Problem“ steht im Vordergrund, sondern wir fragen: Welche noch nicht entdeckte Fähigkeit verbirgt sich dahinter, welche Stärken und Potenziale kann das Kind entwickeln. Dies wird mit dem Kind erarbeitet und geübt.
Als Ergebnis von Einzelgesprächen kann eine Einzelbegleitung über einen längeren Zeitraum angeboten werden. Dabei sollen die Stärken einzelner Kinder mit ihnen beraten und somit konstruktive Lösungen für Verhalten und Umgang in der Gemeinschaft gesucht werden. Eine Einzelbegleitung sollte mit den Lehrenden und, wenn erforderlich, mit den Eltern abgestimmt werden. Sie ist für einen Zeitrahmen von bis zu einem halben Jahr vorgesehen.
Die jungen Menschen erleben in einer vertrauensvollen Atmosphäre, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Sie lernen, wie sie empathisch und wertschätzend miteinander umgehen können, Konflikte konstruktiv bewältigen und teamfähig werden. Sie übernehmen altersgerecht Verantwortung. Sie erweitern und nutzen so ihre sozialen Kompetenzen. Dadurch werden Lehrkräfte entlastet, Lernklima und Streitkultur an der Schule verbessern sich. So trägt Mediation an Schulen zur Gewaltprävention und zur Demokratiefähigkeit junger Menschen bei.
Durch den Einsatz der Seniorpartner lernen die Jugendlichen den Nutzen von bürgerschaftlichem Engagement kennen.
Ein Raum für gute Lösungen. Wie läuft so ein Mediationsgespräch bei den Seniorpartnern ab?
Ein Lehrfilm der SiS-Trainerin Barbara Knuth.
- Ich lerne Neues.
- Ich lerne die Methode der Mediation, der gewaltfreien Kommunikation, des aktiven Zuhörens sowie verschiedene Gesprächstechniken, die ich auch in meinem Alltag gut anwenden kann.
- Ich bekomme persönliche und soziale Wertschätzung.
- Ich erlebe soziale Beziehungen zur Enkelgeneration und bereichere damit den generationsübergreifenden Dialog.
- Ich trage dazu bei, das soziale Klima an einer Schule zu verbessern.
- Ich knüpfe neue Kontakte zu Gleichaltrigen (den anderen Schulmediatoren im SiS-Landesverband).
- Ich übernehme in der nachberuflichen Lebensphase eine sinnstiftende Tätigkeit und erfahre gesellschaftliche Anerkennung.
Wir bieten als SiS-Mediator*innen jungen Menschen die Chance, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, dabei geht es auch um uns selbst. Um unser eigenes Potential zu entfalten, lernen wir in der mindesten 80-stündigen kostenlosen Ausbildung das mediatorische Handwerk und finden in die dazu gehörige innere Haltung. Sie ist die Grundlage unseres Tuns.
Alle SiS-Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden von zertifizierten Trainerinnen und Trainern geleitet.
Details und alle Termine zu den bevorstehenden SiS-Grundausbildungen und weitere Informationen erfahren Sie bei Ihrem SiS-Landesverband.
Schulmediator bei SiS kann jeder, vorrangig in der nachberuflichen Lebensphase, werden. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht.
Gute Voraussetzungen sind Interesse an einem anspruchsvollen Ehrenamt sowie die Bereitschaft, noch neue Dinge zu lernen. Darüber hinaus sind wichtig:
- Freude an der Arbeit mit Kindern
- Pflichtbewusstsein
- Verlässlichkeit
- Kontinuität
- Kommunikativ gegenüber Kindern, Lehrern und Erziehern
- Erweitertes Führungszeugnis (Pflicht)
Auf einen bestimmten Beruf kommt es nicht an, eine pädagogische Vorbildung kann hilfreich sein.
SiS-Mediator*innen gehen verlässlich 1x pro Woche 4-6 Stunden zu zweit für mindestens 18 Monate an eine SiS-Partnerschule.
Durch den Landesverband werden regelmäßig Supervisionen/Kollegiale Fallberatungen angeboten. Die Teilnahme ist in den ersten 18 Monaten nach der Ausbildung, mit bis zu 20 Stunden, verpflichtend.
Während ihrer aktiven Zeit vertiefen und erweitern die SiS-Mediator*innen in Fortbildungen zu schul- und jugendrelevanten Themen ihre Kompetenzen. Ein Engagement in der Verbandsarbeit ist erwünscht.
Pro Schuljahr ist es empfehlenswert, ein- bis zweimal an Lehrerdienstberatungen teilzunehmen.
Die Tätigkeit als Schulmediator wird ehrenamtlich, d.h. unentgeltlich ausgeführt. Leider kann auch keine Aufwandsentschädigung oder Fahrtkostenersatz gewährt werden.
Die Basisausbildung besteht aus mindestens 80 Stunden. Diese werden in Blöcken von 3-4 Tagen über einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten durchgeführt. Die Anzahl der Kursteilnehmer liegt zwischen 12 und 16 Personen. Ausbilder sind berufsmäßige Mediatorenausbilder, die von den Landesverbänden bestimmt werden.
Fakultativ werden darüber hinaus kindgerechte Fortbildungen angeboten wie Ressourcen- und lösungsorientierte Einzelgespräche, Anti-Mobbing-Techniken oder Interkulturelle Kommunikation.
Die Ausbildungskosten trägt der Verband.
In der Ausbildung werden die zentralen Schritte des Mediationsprozesses und verschiedene Kommunikations- Gesprächs- und Interventionstechniken vermittelt und geübt wobei der Schwerpunkt auf dem Umgang mit Kindern und Jugendlichen liegt. Ein wesentlicher Baustein ist die achtsame Kommunikation (auch als gewaltfreie Kommunikation bekannt). Die Teilnehmer erlernen das Führen von lösungsorientierten Einzelgesprächen.
Der Trainer ist zugelassener SiS-Trainer und ist erfahren in der Vermittlung von Lerninhalten an Senioren.
Die nicht unerheblichen Kosten der Ausbildung trägt der Verband mit Unterstützung von Sponsoren und öffentlichen Fördergeldern. Darum wird von den Seniorpartnern erwartet, dass sie nach erfolgter Ausbildung ihre Tätigkeit im Team zu zweit an einer Schule für mindestens 18 Monate (ohne Schulferien) aufnehmen. In dieser Zeit ist die Teilnahme an Supervisionen/Kollegialen Fallberatungen Pflicht.
Darüber werden schriftliche Vereinbarungen zwischen Seniorpartner und zuständigem Landesverband geschlossen, ebenso wie zwischen Landesverband und Schulen.
Die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses ist verpflichtend. Dessen Erstellung ist gebührenfrei, der Landesverband ist dabei behilflich.
Unsere Qualitätskriterien schreiben ein überschaubares Maß an Dokumentation über die geleistete Tätigkeit vor.
Ja, ich darf in Absprache mit dem Trainer maximal 10 % der Unterrichtszeit fehlen.
Sollte ein Seniorpartner vorsätzlich keine Schultätigkeit aufnehmen, muss er sich anteilsmäßig an den Ausbildungskosten beteiligen.
Wird die Tätigkeit nicht aufgenommen wegen Krankheit, familiärer Probleme, Fehlen einer geeigneten Schule oder Gründen, die der Seniorpartner nicht zu vertreten hat, ergeben sich daraus keine Konsequenzen.
In der Regel stellt der Landesvorstand den Kontakt zu einer Schule her. Die Seniorpartner können aber auch von sich aus aktiv werden, falls sie sich eine bestimmte Schule wünschen. Die Einführung und Vereinbarung mit der Schule muss immer durch den Landesvorstand erfolgen.
Zusammen mit einem Teampartner sind Sie während der 4-5 Stunden in der Schule anwesend und führen bei Bedarf mit Schülern Mediationen durch. Sie halten Kontakt zu den Lehrkräften und zu den Kindern in den Unterrichtspausen. Bewährt hat sich die Präsenz in den Hofpausen, um mit Kindern zu sprechen.
In einem mehrphasigen Gesprächsverfahren leiten Sie die Schüler an, eine einvernehmliche Win-Win-Lösung für ihre Konflikte zu finden. Das Ergebnis der Mediationen wird in einem Statistikbogen dokumentiert.
Bei Bedarf führen Sie auch Einzelgespräche mit einem Schüler und begleiten ihn über einen angemessenen Zeitraum.
In der Regel arbeiten die Schulmediatoren als Zweierteam, damit sie sich gegenseitig unterstützen können. Einerseits können sie sich die Arbeit während der verschiedenen Schritte der Mediation aufteilen und andererseits kann die uneingeschränkte Aufmerksamkeit gegenüber zwei oder mehr Kindern leichter aufrechterhalten werden.
Die Teams finden in der Regel spontan während der Weiterbildung zusammen. Wenn nicht, wird der Landesvorstand im Einvernehmen mit den Seniorpartnern eine geeignete Konstellation finden.
Nach Möglichkeit bemüht sich der Landesverband darum, dass zwei Teams an einer Schule tätig sind. Damit ist gewährleistet, dass nach Absprache mit den Seniorpartnern an der Schule, eine Urlaubsvertretung aus einem anderen Team einspringen kann. Bei Ausfall beider Teampartner muss die Schulleitung informiert werden, bei längerer Abwesenheit beider Teampartner auch der Landesvorstand, um ggf. für Ersatz zu sorgen.
Ja, während der 18-monatigen Praxisphase für insgesamt mindestens 20 Stunden. Bei anschließend weiterer Tätigkeit als Schulmediator wird die Teilnahme empfohlen.
Konflikte im Verein möchten wir mit unseren eigenen Mitteln lösen. Das kann mithilfe eines Dritten durch Mediation (z.B. Supervisor) geschehen oder während einer Supervision oder Kollegialen Fallberatung. Sollten die Probleme dort nicht geklärt werden können, muss notfalls mithilfe des Landesvorstands eine neue Teambildung erfolgen.
Der Landesvorstand ist zugleich behilflich bei der Lösung von Problemen mit der Schule.
Ja, um eine gute Qualität der Tätigkeit der Schulmediatoren zu gewährleisten, organisiert der Landesverband themenbezogene Fortbildungen mit Fachleuten, Gemeinschaftsveranstaltungen und regelmäßige persönliche Aussprachen mit einem dafür verantwortlichen Vorstandsmitglied.
Alle ehrenamtlich tätigen Personen sind per Gesetz in den Unfallkassen der Länder unfallversichert.
Die Haftpflichtversicherung ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Hier sorgen die Landesverbände für die erforderliche Versicherung ihrer Mitglieder.
Die Gründerin, Christiane Richter, wollte einen kurzen und treffenden Namen für die Tätigkeit der Seniorinnen und Senioren in der Schule finden. Im Englischen bedeutet Seniorpartner sowohl die männliche als auch die weibliche Form, als auch die Einzahl und Mehrzahl in einem Begriff, und ist somit eine kurze griffige Bezeichnung.
Der lange Namen Seniorpartner in School wird einfach mit SiS abgekürzt.
Und so wird der lange Name korrekt ausgesprochen: [ ˈsiː.ni.ə ˈpɑːt.nə in skuːl ].
Wir Seniorpartner sind ältere Menschen, viele von uns haben schon Enkelkinder. In unserer Freizeit gehen wir zu zweit an einem festen Wochentag in Deine Schule. Wir unterstützen Euch dabei, für Eure Streitigkeiten und Konflikte im Schulalltag gute Lösungen zu finden.
Damit wir das gut machen können, haben wir gelernt, wie man achtsam miteinander spricht. Wir wissen, wie man einen Streit so beendet, dass danach alle wieder besser miteinander umgehen und sprechen können. Das nennt man „Mediation“.
Seniorpartner in School – das wird mit „SiS“ abgekürzt. Wenn in Deiner Schule Seniorpartner sind, kannst Du uns an Plakaten und an unserem SiS-Logo erkennen. Du findest uns im „Raum der guten Lösungen“ – oder auf dem Pausenhof.
Klicke hier auf In diesen Schulen ist SiS um herauszufinden, ob an Deiner Schule Seniorpartner sind.
Wer sich streitet, kann sich auch wieder vertragen – die Seniorpartner helfen Dir dabei.
Einige Beispiele:
Du streitest Dich immer wieder mit einem Mitschüler. Ihr beide wollt eigentlich nur miteinander spielen, aber irgendwie landet Ihr wieder im Streit. Dann kommt Ihr beide zu uns. Wenn aber der andere nicht mitkommen möchte oder Du hast dauernd Streit mit jemandem außerhalb der Schule, dann kommst Du eben allein.
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Du wirst von anderen Kindern beleidigt, gekränkt, dauernd geärgert – dann komme zu uns.
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Oder Du hast einen Kummer, der Dich traurig, ängstlich, wütend oder betrübt macht. Du möchtest darüber reden, befürchtest aber, dass Du ausgelacht wirst. Dann komme zu uns. Wir hören Dir zu und nehmen Deine Sorgen ernst.
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Oder Du hast schlechte Zensuren in Mathe, Deutsch oder einem anderen Fach. Du möchtest Dich verbessern, weißt aber nicht, wie Du das anfangen sollst. Dann komm zu uns. Wir helfen Dir, Deine Fähigkeiten und Stärken zu entdecken und lohnende Ziele finden.
Seniorpartner hören Dir zu und helfen Dir, Deine Wünsche und Interessen zu klären und die persönliche Bedeutung Deines Problems zu finden. Sie sammeln mit Dir Lösungsideen. Bei Konflikten unterstützen und begleiten sie Dich dabei, Wege zu einer Einigung zu gehen.
- Wenn Ihr zu zweit oder mit mehreren kommt und Streit habt:
Alle am Streit Beteiligten dürfen erzählen, wie sie den Streit erlebt haben. Die Seniorpartner helfen Euch dabei, dass Ihr am Ende des Gesprächs eine Lösung findet, mit der sich alle gut fühlen und mit der alle einverstanden sind. Denn die Seniorpartner sind keine Schiedsrichter und bei ihnen geht es auch nicht darum, wer recht hat. Bei den Seniorpartnern geht es um die Frage: Wie soll es in der Zukunft sein, damit Du und alle anderen Beteiligten zufrieden sind?
Ein Beispiel für so ein Mediationsgespräch siehst Du in diesem Video (Link zu „Ein Raum für gute Lösungen“)
- Wenn Du allein kommst:
Seniorpartner hören Dir zu und helfen Dir, Deine Wünsche und Interessen zu klären. Worum geht es Dir? Was ist Dir wichtig, damit es Dir gut geht und Du Dich in der Schule und mit anderen wohlfühlst?
Ein Raum für gute Lösungen. Wie läuft so ein Mediationsgespräch bei den Seniorpartnern ab?
Ein Lehrfilm der SiS-Trainerin Barbara Knuth.
Nach einem bösen Streit möchte man manchmal schon, dass der Andere bestraft wird. Aber wie geht es danach weiter? Wird der nächste Streit dann noch schlimmer?
In den Gesprächen bei den Seniorpartnern geht es genau um diese Frage: Wie sollte es in der Zukunft sein, damit Du und alle Beteiligten zufrieden sind?.
Die Methode dieser Gesprächsführung wird Mediation genannt.
Bei einem Streit wenden die Seniorpartner die Methode der Mediation an. Mediation ist ein Fremdwort und bedeutet Vermitteln zwischen zwei Streitenden. Dabei geht es darum, die Sichtweise der jeweils anderen Seite zu hören und zu verstehen, wie es zu dem Streit kam. Danach überlegen alle, wie Ihr in der Zukunft besser miteinander umgehen könnt. Dazu wünscht sich jeder der Streitenden, was der andere anders machen kann. Und jeder der Streitenden bietet an, was er selbst anders machen wird. Am Ende der Mediation gibt es eine Lösung, mit der alle Beteiligten einverstanden sind.
Probleme können so stark sein oder Dich so stark beschäftigen, dass Du nichts anderes mehr guttun kannst – auch nicht gut lernen.
Es ist normal, Probleme zu haben. Probleme können sehr unterschiedlich sein und zu ganz unterschiedlicher Zeit in Dein Leben kommen. Dann ist es wichtig, mit jemandem zu reden. Das können die Eltern sein, eine Freundin oder ein Freund. Es kann eine Lehrerin oder ein Lehrer sein. Manchmal tut es auch gut, mit jemandem zu reden, dem wir nicht so eng verbunden sind, zum Beispiel die Seniorpartner.
An Problemen kannst Du wachsen. Du kannst neue Lösungswege wählen und Du lernst dabei etwas über Dich selbst. Du kannst das Problem selbst in die Hand nehmen. Dich dabei zu unterstützen, nennen die Seniorpartner „Einzelbegleitung“. Sie helfen Dir dabei, Deine Fähigkeiten und Stärken zu entdecken und lohnende Ziele zu finden. Sie planen und vereinbaren mit Dir kleine, machbare und überschaubare Vorhaben und begleiten Deine neuen Erfahrungen in weiteren, nachfolgenden Gesprächen.
Eine wichtige Regel bei den Seniorpartnern lautet: Alles, was hier im Raum besprochen wird, bleibt auch in diesem Raum.
Nur wenn Du es willst und wenn Du damit einverstanden bist, dann werden die Seniorpartner einem anderen Erwachsenen von dem Gespräch erzählen. Du kannst entscheiden, ob Du selbst anderen, zum Beispiel Deinen Eltern oder Klassenlehrer*in, von dem Gespräch erzählen möchtest. Ist ein anderer Schüler oder eine Schülerin beteiligt, dann müsst Ihr Euch vorher fragen, ob das ok ist. Manchmal ist es hilfreich für eine gute Lösung, dass Dich andere Erwachsene unterstützen.
Das werden dann die Seniorpartner mit Dir besprechen. Nur wenn Du damit einverstanden bist, werden die Seniorpartner dem anderen Erwachsenen etwas erzählen.
Manchmal dauert es 20 Minuten, manchmal länger, manchmal sind auch mehrere Gespräche notwendig. Es ist wichtig, dass Deine Lehrerin oder Dein Lehrer Bescheid weiß. Frage sie, wann Du am besten gehen kannst. Wenn Du willst, holen Dich die Seniorpartner auch zum Gespräch ab.
Ja, das ist mit der Schule so vereinbart. Du musst Dich aber beim Lehrer oder Erzieher vom Unterricht abmelden und nur wenn der Lehrer es genehmigt, kannst Du zu uns kommen. Er kann Dir sagen, dass Du erst zu einem späteren Zeitpunkt zu den Seniorpartnern gehen kannst (z.B., weil gerade ein Test oder Klassenarbeit geschrieben wird).
Wenn Du mit uns über etwas reden möchtest oder Rat suchst, kannst Du zu uns kommen. Du brauchst dafür nicht die Empfehlung eines Lehrers.
Die Gespräche sind freiwillig. Dein Lehrer oder Erzieher kann Dir aber vorschlagen, Deine Probleme mit den Seniorpartnern zu besprechen.
Frage einmal Kinder, die schon bei den Seniorpartnern waren, ob die Gespräche dort geholfen haben. Vielleicht können die Seniorpartner Dir auch helfen.
Nur Deine Eltern können Dir das verbieten. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Deine Eltern sich bei den Seniorpartnern oder bei anderen Eltern informieren.
Nein, dass Du bei den Seniorpartnern zu einem Gespräch warst, sollte nicht im Klassenbuch eingetragen werden. Nur Deine entschuldigte Abwesenheit vom Unterricht wird manchmal notiert. Frage Deinen Lehrer.
Manchmal kann es Dir helfen eine vertraute Person bei dem ersten Gespräch dabei zu haben. Du kannst Dich darüber mit den Seniorpartnern beraten.
In Berlin wurde der erste Verein gegründet. Die Gründer wollten einen kurzen und treffenden Namen. Da haben sie sich für die englische Form „Seniorpartner in School” entschieden.
Der lange Name „Seniorpartner in School” wird einfach mit „SiS” abgekürzt.
Die Seniorpartner erhalten eine Ausbildung in Schulmediation (80 Stunden), Bildungsbegleitung (zielführende Einzelgespräche, 16 Stunden) und fakultativ Anti-Mobbing-Techniken (8 Stunden) durch berufsmäßige, vom Verband ausgewählte Trainer. Sie erlernen verschiedene Kommunikations- und Interventionstechniken anzuwenden. Eine sehr wichtige Basis ist die achtsame Kommunikation (auch als gewaltfreie Kommunikation bekannt). In der 1,5-jährigen Praxisphase (als Teil der Ausbildung) werden die Seniorpartner mit 20 Stunden Supervision/Kollegiale Fallberatung begleitet. Regelmäßige Fortbildungen zu schul- und jugendrelevanten Themen werden außerdem durch den Verband organisiert.
Die Arbeit der Seniorpartner ist ein ergänzendes Angebot im Unterstützungsnetzwerk der Schule. Die Seniorpartner haben die Zeit, die Lehrern oftmals im Schulalltag fehlt. Sie kommen in 2er Teams verlässlich an einem festen Tag der Woche in Ihre Schule. Mehrere Teams an verschiedenen Tagen sind möglich. Die Seniorpartner helfen bei akuten oder schwelenden Konflikten zwischen Schülern. Sie unterstützen sie dabei, eigene Lösungen zu finden und zu erproben. Gelöste Konflikte öffnen und erleichtern die Schüler, sie können sich wieder auf das Lernen konzentrieren. Das entlastet Lehrkräfte und reduziert die Konflikthäufigkeit im Unterricht. Das soziale Klima wird verbessert und die kommunikativen und sozialen Kompetenzen der Schüler (Worte finden für Situationen und Gefühle, Empathie und die Bereitschaft, sich in sich und in andere einzufühlen) werden gefördert.
Schüler mit besonders herausfordernden sozialen Beziehungen in oder außerhalb der Schule können auch allein zu den Seniorpartnern kommen. Sie helfen dem Schüler, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und einen neuen Weg im Umgang mit den Beziehungsproblemen zu finden.
Einige Schüler sind entmutigt und sehen nur ihre eigenen Defizite. In Einzelgesprächen erkunden die Seniorpartner mit diesen Schülern ihre Fähigkeiten und Stärken und helfen ihnen, lohnende Ziele zu finden. Sie planen und vereinbaren mit ihnen kleine machbare und überschaubare Vorhaben, die in Nachfolgegesprächen reflektiert und begleitet werden. Dieser Prozess wird bei den Seniorpartnern als „Einzelgespräch“ und „Einzelbegleitung“ bezeichnet.
SiS-Schulmediator*innen begleiten Kinder dabei, ihre Alltagskonflikte eigenständig und selbstverantwortlich zu lösen.
Alle an einem Streit direkt Beteiligten lernen, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken und die der anderen zu verstehen und zu respektieren. Durch den wertschätzenden Umgang miteinander finden sie gemeinsame Lösungen für ihren Konflikt.
Zusätzlich zu den Mediationen bieten wir Einzelgespräche und Einzelbegleitung mit Kindern an. Unser Ansatz ist dabei immer positiv: nicht ein „Problem“ steht im Vordergrund, sondern wir fragen, welche bisher noch nicht gestärkte Fähigkeit sich dahinter verbirgt. Es geht darum, gemeinsam mit dem Kind auf seine Stärken und Potenziale zu schauen und lohnende Ziele zu finden.
Das Angebot von SiS ist mit der Schule in einer Vereinbarung geregelt und wird durch die Schule den Eltern zur Kenntnis gegeben. Sollten Eltern das Beratungsangebot der Seniorpartner für ihr Kind nicht wünschen, dann teilen die Eltern das der Schule mit.
Ohne Vertraulichkeit und Freiwilligkeit kann kein Vertrauensverhältnis entstehen, das die Basis für ein gelingendes Gespräch zwischen Seniorpartnern und Schulkindern bildet. Die Inhalte der Gespräche werden nur mit Zustimmung aller Beteiligten weitergegeben. Darauf müssen sich die Schülerinnen und Schüler verlassen können. Die Seniorpartner vergewissern sich zu Beginn immer, ob ein Kind auch bereit ist, sich auf das Gespräch einzulassen.
Ob bei dem Gespräch Lösungen gefunden wurden oder ob noch weitere Gespräche erforderlich sind, darüber können Sie mit den Seniorpartnern oder den Schülern sprechen.
Eine wichtige Voraussetzung zum Gelingen der Gespräche der Seniorpartner ist die Freiwilligkeit der Schüler. Eine Empfehlung durch Lehrkräfte kann in einigen Fällen sehr sinnvoll sein. Sprechen Sie darüber mit den Seniorpartnern ihrer Schule, wie die Freiwilligkeit gewahrt werden kann.
Schüler mit besonders herausfordernden sozialen Beziehungen in oder außerhalb der Schule können auf Empfehlung der Lehrkräfte zu den Seniorpartnern kommen. Sie helfen dem Schüler, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und einen neuen Weg im Umgang mit den Beziehungsproblemen zu finden.
Erfahrungsgemäß dauern Mediationsgespräche ca. 20 bis 45 Minuten, manchmal sind auch mehrere Gespräche notwendig. Die Pausen sind dafür in der Regel zu kurz, außerdem brauchen Kinder ihre freien Zeiten zum Bewegen und Spielen.
Die Pausen sind in der Regel für die Gespräche zu kurz. Da die Schüler vorher ihren Lehrer bzw. Erzieher über ihren Gesprächswunsch bei den Seniorpartnern informieren müssen, können Sie entscheiden, dass z.B. wegen wichtiger Unterrichtsinhalte der Gesprächstermin verschoben werden sollte.
Bedenken Sie dabei, dass ein Schüler durch die ihn belastenden Konflikte dem Unterricht meist ohnehin nicht mehr folgen kann.
In Absprache mit der Schule bestätigen die Seniorpartner die Dauer der Anwesenheit der Schüler auf einem Laufzettel, den die Schüler dem Lehrer oder Erzieher nach dem Gespräch vorlegen.
Das Beratungsangebot bezieht sich auf den mit der Schule vertraglich geregelten Zeitrahmen. Bei dringendem Bedarf sprechen Sie bitte mit den Seniorpartnern.
Nein, Seniorpartner kommen in ihrer Funktion als SiS-Schulmediator*innen in die Schule, sie fokussieren sich in ihrem Einsatz auf das mediatorische „Handwerk“, für das sie ausgebildet wurden.
Sie nutzen aber oft die Pausen oder andere Gelegenheiten zur zwanglosen Kommunikation und Kontaktaufnahme mit den Schülern.
Dafür sind die Seniorpartner nicht ausgebildet. Wenn sie in den Gesprächen erkennen, dass der Schüler professionelle Unterstützungsangebote benötigt, werden sie das mit dem Schüler besprechen und ihm, wenn er den Wunsch hat, Wege dazu aufzeigen.
Ein Raum für gute Lösungen. Wie läuft so ein Mediationsgespräch bei den Seniorpartnern ab?
Ein Lehrfilm der SiS-Trainerin Barbara Knuth.
Jede Schule im Bereich eines SiS-Standortes kann SiS-Schule werden. Unser Angebot gilt für alle Kinder, unabhängig von Herkunft und sozialem Status.
Folgende Voraussetzungen brauchen wir für unseren Einsatz:
- Das Projekt wird von der ganzen Schulgemeinschaft unterstützt (Leitung, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Eltern, Kinder)
- Eine Lehrkraft ist zuständige/r Ansprechpartner*in
- Ein geeigneter Raum steht zur Verfügung
- Die Schule schließt mit SiS eine Vereinbarung
Die Seniorpartner erhalten eine Ausbildung in Schulmediation (80 Stunden), zielführende Einzelgespräche (16 Stunden) und fakultativ Anti-Mobbing-Techniken, interkulturelle Kommunikation sowie weitere Fortbildungen zu schul- und jugendrelevanten Themen. Diese werden durch berufsmäßige, vom Verband ausgewählte Trainer durchgeführt.
Sie erlernen verschiedene Kommunikations- und Interventionstechniken anzuwenden. Eine sehr wichtige Basis ist die „achtsame Kommunikation“ (auch als gewaltfreie Kommunikation bekannt). In der 1,5-jährigen Praxisphase (als Teil der Ausbildung) werden die Seniorpartner mit 20 Stunden Supervision/Kollegiale Fallberatung begleitet.
Mediation bedeutet „Vermittlung“. Die Seniorpartner unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, für ihre Alltagskonflikte eigenständige Lösungen zu finden. Sie geben keine „guten“ Ratschläge und machen keine Schuldzuweisungen. Die Haltung der Mediatoren ist allparteilich, empathisch, fragend und zuhörend.
So lernen die Kinder:
- die Themen ihrer Konflikte zu benennen
- ihre eigene Sicht darzustellen
- ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken
- die Sichtweise anderer anzuhören und zu respektieren
- die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu verstehen
- gemeinsam eigene Lösungen zu entwickeln
Die Arbeit der Seniorpartner ist ein ergänzendes Angebot im Unterstützungsnetzwerk der Schule. Die Seniorpartner haben die Zeit, die Lehrern oftmals im Schulalltag fehlt.
Die Seniorpartner helfen bei akuten oder schwelenden Konflikten zwischen Schülern. Das entlastet Lehrkräfte und reduziert die Konflikthäufigkeit im Unterricht. Das soziale Klima wird verbessert und die kommunikativen und sozialen Kompetenzen der Schüler werden gefördert.
Schüler mit besonders herausfordernden sozialen Beziehungen in oder außerhalb der Schule können auch allein zu den Seniorpartnern kommen. Sie helfen dem Schüler, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und einen neuen Weg im Umgang mit seinem Problem zu finden.
In Einzelgesprächen erkunden die Seniorpartner mit diesen Schülern ihre Fähigkeiten und Stärken und helfen ihnen, lohnende Ziele zu finden. Sie planen und vereinbaren mit ihnen kleine machbare und überschaubare Vorhaben. Diese können in Nachfolgegesprächen (Einzelbegleitung) reflektiert und ausgebaut werden.
Gelöste Konflikte öffnen und erleichtern es Schülerinnen und Schüler, sich wieder ganz auf das Lernen zu konzentrieren. Das entlastet auch die Lehrkräfte, verbessert das soziale Klima an der Schule und den empathischen und wertschätzenden Umgang miteinander. Seniorpartner unterstützen so die Lehrerinnen und Lehrer, denen dafür oftmals die Zeit im Schulalltag fehlt.
Erfahrungsgemäß dauert das Mediationsgespräch ca. 20 bis 45 Minuten.
Die Pausen sind in der Regel dafür zu kurz, außerdem brauchen Kinder ihre Pausen für Bewegung und Spiel.
Für den Erfolg der Gespräche bei den Seniorpartnern ist ein gutes Vertrauensverhältnis unverzichtbar. Deshalb sichern die Seniorpartner den Schülern Vertraulichkeit zu. Die Inhalte der Gespräche unterliegen der Diskretion und werden nur mit Zustimmung aller beteiligten Schüler an dritte Personen weitergegeben.
Wenn Ihr Kind und Sie es wünschen, werden die Seniorpartner Sie zu dem Gespräch dazu bitten.
Das Angebot von SiS ist mit der Schule in einem Vertrag geregelt und wird durch die Schule den Eltern zur Kenntnis gegeben. Sollten Sie als Eltern das Beratungsangebot der Seniorpartner für ihr Kind nicht wünschen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und teilen Sie das der Schule mit.
Vielleicht sprechen Sie einmal mit anderen Eltern, deren Kind schon bei den Seniorpartnern war.
Ein Raum für gute Lösungen. Wie läuft so ein Mediationsgespräch bei den Seniorpartnern ab?
Ein Lehrfilm der SiS-Trainerin Barbara Knuth.